Multiplikatorenschulungen

Gesundheitseffekte mit Experten vervielfachen

Zuerst die gute Nachricht: Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist als fester Bestandteil der Unternehmensstrategie in vielen Organisationen angekommen. Um Fachkräftemangel, demografischen Wandel und den steigenden Falldauern bei Krankheit entgegenzuwirken, entwickeln BGM-Beauftragte im ganzen Land Konzepte zum langfristigen Erhalt und Schutz der Mitarbeitergesundheit. Die Notwendigkeit ist also erkannt worden und die Herausforderung wird angenommen.

Die schlechte Nachricht: Die Umsetzung dieser Konzepte gestaltet sich häufig schwierig und stellt die Beauftragten vor einige Hürden. Vor allem Firmen, die deutschlandweit agieren und mehrere Standorte haben oder generell dezentral organisiert sind, stehen vor einem kritischen Problem: Das beste BGM-Angebot der Welt bringt wenig, wenn es nicht bei den Mitarbeitern ankommt.

Konkret sieht es häufig so aus, dass zum Beispiel Mitarbeiter in der Unternehmenszentrale von Angeboten zur Stressbewältigung oder Sport- und Entspannungskursen profitieren, die Kolleginnen und Kollegen an anderen Standorten aber leer ausgehen. Im schlimmsten Fall führt der gut gemeinte Ansatz dann dazu, dass diese Mitarbeiter sich weniger gewertschätzt fühlen und eine Protesthaltung gegenüber Maßnahmen des BGM entwickeln.

Wie erreicht man also auch die Mitarbeiter, die an dezentralen Standorten sitzen?

Zum Teil wird hier auf externe Dienstleister gesetzt. Allerdings ist diese Lösung nicht immer optimal, da so immer wieder externe Kosten entstehen und das Expertenwissen eingekauft werden muss.

Eine Alternative zu externen Kooperationspartnern ist der Aufbau eines Experten-Netzwerks innerhalb des eigenen Unternehmens mit Einbeziehung der Mitarbeiter. Entsprechende Multiplikatoren-Schulungen können Mitarbeiter vor Ort mit dem Wissen und Können ausstatten, für ihre Kolleginnen und Kollegen im Standort Initiator, Motivator und Ansprechpartner für unterschiedlichste BGM-Themen zu sein.

Diese Multiplikatoren haben die Aufgabe, in enger Absprache mit dem BGM-Beauftragten und unter Einbeziehung der Kolleginnen und Kollegen vor Ort Konzepte für einen bestimmten Aspekt der Gesundheit mit zu entwickeln und dieses an die Frau/den Mann zu bringen. Während und nach der Durchführung der Maßnahmen ist der BGM-Multiplikator für das Monitoring zuständig, um die Wirksamkeit der Maßnahme beurteilen und gegebenenfalls das Angebot anpassen zu können. Der Multiplikator ist auch Kommunikationsrelay: Er kann Bedürfnisse der Mitarbeiter an den Arbeitgeber weiterleiten und hat gleichzeitig einen Überblick über die bestehenden bzw. in Planung befindlichen Angebote.

Ein klarer Vorteil ist hierbei, dass nicht mit dem „Gießkannenprinzip“ eine Maßnahme einheitlich auf alle Standorte verteilt werden muss, sondern dass diese in Kooperation mit dem BGM-Multiplikator bzw. Gesundheitslotsen weiterentwickelt und an die Bedürfnisse des Personals und Gegebenheiten des jeweiligen Standortes angepasst werden kann. Mögliche Multiplikatorenschulungen sind

Der betriebliche Ergonomie-Coach

Höhenverstellbare Schreibtische, ergonomisch angepasste Stühle und rücken- und gelenkschonendes Arbeitsgerät sind längst keine Seltenheit mehr. Erfahrung zeigen aber, dass die reine Bereitstellung dieser Möglichkeiten nicht immer erfolgreich ist. Ähnlich verhält es sich mit der Effektivität von Rückenschulungen (Linton & Tulder, 2001). Entsprechend stehen Muskel-Skelett-Erkrankungen weiterhin an der Spitze aller Krankheiten, die für gesundheitlichen Ausfall im Beruf verantwortlich sind (DAK-Gesundheit, 2018).

Die Aufgabe des Ergonomiecoaches ist, sich genau dieser Herausforderung zu stellen und die Kolleginnen und Kollegen durch Übungen, Praxiswissen und Beratungskompetenz zu unterstützen. Der Ergonomiecoach hat seine wichtigste Rolle darin, Konzepte langfristig voranzutreiben und sicherzustellen, dass Angebote zur ergonomischen Gestaltung des Arbeitsplatzes nicht nur Strohfeuer sind, sondern nach Möglichkeit konsequent genutzt und so Teil des Arbeitsalltages werden.

Dabei wird er nicht nur zum Fachmann für (Rücken-)Gesundheit ausgebildet, sondern bekommt zudem Tipps vom Experten in Bezug auf Marketing und Kommunikation für die Maßnahmen, um diese effektiv bei seinen Kolleginnen und Kollegen zu platzieren.

Der betriebliche Bewegungscoach

Der Mensch ist ein „Bewegungstier“. Bewegungsmangel ist in Deutschland der Risikofaktor Nr. 1, noch vor Rauchen, Übergewicht und Alkoholkonsum, wie zuletzt 2018 in einer Studie der WHO dargestellt, wonach sich 42% der Deutschen zu wenig bewegen (Guthold, et al., 2018). Um dieser Herausforderung entgegen zu treten, wird der Bewegungscoach darin geschult, seine Kolleginnen und Kollegen dabei zu unterstützen, ihren Arbeitsalltag aktiver zu gestalten.

Grundlagen der Gesundheit des Bewegungsapparates werden ebenso vermittelt, wie auch konkrete Handlungsempfehlungen und Konzepte zur Entwicklung eigener Aktivierungsprogramme. Die Praktikabilität für den Arbeitsplatz wird hierbei in den Vordergrund gestellt. Der Bewegungscoach ist durch Präsenz vor Ort in der Lage, die Nachhaltigkeit dieser Maßnahmen zu unterstützen und Konzepte bei Bedarf an die Herausforderungen anzupassen.

Der betriebliche Balancecoach

 Über 60% der Deutschen fühlen sich gestresst (TK, 2016). Viele Arbeitnehmer kämpfen mit einer Verdichtung der Arbeit und zusätzlich anfallenden Aufgaben (z.B. Stichwort Digitalisierung und DSGVO). Psychische Belastungsstörungen liegen auf Platz 3 der größten Krankmacher in Deutschland (TK, 2018).

Der Balancecoach ist Experte für Stressbewältigung und Selbstmanagement und wird explizit darin geschult, seinen Kolleginnen und Kollegen im Umgang mit Stress am Arbeitsplatz zu helfen und sie mit Tipps für den Arbeitsalltag zu unterstützen. Stress lässt sich nicht immer vermeiden, aber man kann lernen, damit umzugehen und ihn unter Umständen sogar für sich zu nutzen.

Die Themen für die Schulung sind dabei so vielfältig wie die Stressoren am Arbeitsplatz: Ob Zeit- & Leistungsdruck, Arbeitsunterbrechungen, ständige Erreichbarkeit oder Freizeitstress durch Freunde und Familie – der Balancecoach lernt neben den Grundlagen der Stressentstehung für alle Themen, Belastungen zu erkennen und entsprechende Bewältigungsstrategien an seine Kolleginnen und Kollegen zu vermitteln. Vor allem einen Ansprechpartner bei akuten Spitzen in der Arbeitsbelastung zu haben kann für die Belegschaft eine wichtige Stütze sein.  

Die Fachkraft für Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)

Sozusagen der Alles-Könner unter den Multiplikatoren und oft „Head of Mulitplikatoren“. Die Fachkraft für Betriebliches Gesundheitsmanagement behält den Überblick über die Datengrundlage im BGM, verfügbare präventive und kurative Maßnahmen, und stimmt diese, ggf. im Rahmen des BGM-Steuerungskreises, auf die Bedürfnisse der Kolleginnen und Kollegen ab. Wissen rund um die wichtigsten Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz und Vertrautheit mit dem BGM-Prozess werden explizit geschult und anhand von Best-Practice Beispielen erläutert.

Ganz klares Ziel ist es bei allen Ausbildungen von Multiplikatoren die Nachhaltigkeit und Wirksamkeit der BGM-Angebote sicherzustellen und das Thema in der (Standort-) Unternehmenskultur zu verankern.

Teilnehmerstimmen Multiplikatorenschulung

Trainerin war sehr sympathisch. Gutes Team, angenehme Atmosphäre, gute Erklärungen und einfach.

Axel Spoida, PMMG 

Vielfältigkeit der Gruppe, super Stimmung, viele Übungen und praxisbezogene Beispiele. Kann ich nur weiter empfehlen.

Natalia Frudisch, Bosch Siemens Hausgeräte  

Die Schulung hatte sehr viel Action & Bewegung – Top! Es war sehr abwechslungsreich und man konnte den Trainer jeder Zeit fragen. Super Gruppe und sehr gute Prüfungsvorbereitung. Weiter so!!!

Mario Herford, Engelhard Arzneimittel   

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Eva Winkler
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